Freitag, 30. September 2011

Von der Zivilisation

Von Stefan Sasse

Zarte Anfänge der Zivilisation
Der Begriff der Zivilisation ist ein merkwürdig undefinierter Begriff. Häufig spielt er auf einen bestimmten Stand kultureller Entwicklung an, meist vor allem, um ihn von den primitiven Agrar- und Stammesgesellschaften der menschlichen Frühgeschichte abzuheben. Eine ganz eigene, negative Definition erhielt er während der Zeit des deutschen Kaiserreichs, in dem er als pejorativer Begriff mit dem angelsächsischen Raum verbunden und dem eigenen Begriff der deutschen "Kultur" gegenübergestellt wurde. In diesem Bild, dessen Nachhall selbst heute spürbar bleibt, ist "Zivilisation" etwas kaltes, technisches, seelenloses. Man besitzt Maschinen und gewisse materielle Komforts, aber man ist gewissermaßen als Mensch zurückgeblieben. Diese Definition teile ich nicht. Zivilisation ist viel mehr etwas, das noch nicht lange existiert, das fragil und beständig gefährdet ist und das sich aus sechs Teilen zusammensetzt, die alle notwendig sind um eine echte Zivilisation zu konstituieren und zu erhalten. Gefährdet und fragil ist Zivilisation deswegen, weil bereits das Fehlen eines einzelnen dieser Teile reicht, um sie zu zerstören und etwas anderem, düstererem Platz zu machen. Wir werden dies im Folgenden im Detail beobachten können. 

Dienstag, 27. September 2011

Fundstück

Von Stefan Sasse

Im "Einestages" von Spiegel findet sich ein netter Bericht über Bürgereinsendungen zur Auswahl einer Nationalhymne nach 1949.

Mittwoch, 21. September 2011

Das Zeitalter der Kernenergie Teil 1/3

Von Stefan Sasse

Atomexplision über Nagasaki 1945
Das Atomzeitalter entspricht geradezu klassisch dem Zeitalter der Moderne. Das Atomzeitalter ist mitnichten abgeschlossen; es prägt uns bis heute. Es beginnt exakt mit dem 6. August 1945, dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. Neben der Beendigung des Zweiten Weltkriegs jedoch stellt der Atombombenabwurf aber auch eine weitere Zäsur dar, da er die internationale Politik ebenso stark veränderte wie prägte. Auch für die Menschen wurde die Atombombe zum einschneidenden Ergebnis, nicht nur durch die mannigfaltigen Proteste gegen die Atomwaffen.
Gleichzeitig richten sich geradezu Heilsvorstellungen an die Atomenergie, verbunden mit dem Glauben, man könne die Atomenergie vollständig kontrollieren und nutzen.

Die Atombomben

Ohne den Vorlauf der Wissenschaften wäre der Abwurf nicht möglich gewesen. Bereits der Erste Weltkrieg als „Krieg der Chemiker“ (Giftgase) und besonders der Zweite Weltkrieg als „Krieg der Physiker“ (Abwurf der Atombomben) wurden auch stark durch den wissenschaftlichen Fortschritt geprägt. Die Entwicklung der Atomenergie jedoch fußte vorrangig auf dem spezifisch wissenschaftlichen Antrieb der Physiker ab 1900 und besonders in den 1920er Jahren. Einzelne Theorien brachten bahnbrechende Impulse, die zur modernen Kernphysik synergierten.

Donnerstag, 8. September 2011

Fundstücke

Von Stefan Sasse

In der NY Times findet sich ein toller Hintergrundbericht zu den Olympischen Spielen 1936.

Dienstag, 6. September 2011

Der Anfang vom Ende der Römischen Republik, Teil 2/2: Erosion der Republik

Von Stefan Sasse

Gracchus vor der Volksversammlung
Im ersten Teil zum Thema Untergang der römischen Republik haben wir uns ihre genaue Funktionsweise angesehen. Mit den alten Vorstellungen des Volkes, das sich auf dem Forum versammelt und über irgendwelche Politikfelder abstimmt, hatte das reichlich wenig zu tun - die Republik diente letztlich hauptsächlich dem Austragen von Konkurrenz und Wettstreit unter der Aristokratie, bot einen Kanal, der dem Staatswesen half anstatt es zu erschüttern. Die überwiegende Mehrheit des Volkes, selbst reiche Händler und Amtsadelige, hatten im Allgemeinen wenig Mitspracherecht. Warum aber begann das Staatswesen am Ende des 2. Jahrhunderts vor Christus langsam zu bröckeln? Was führte in gewalttätigen Taumel von Bürgerkriegen, in denen die Republik versinken sollte? - Der Beginn lag bei den Gracchen.

Freitag, 2. September 2011

Fundstück

Von Stefan Sasse

Bei SpOn gibt es einen Artikel über einen berühmten Werbetexter der Weimarer Republik und seine heute vergessene Werbefigur Dr. Unblutig.