Von Stefan Sasse
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Atomexplision über Nagasaki 1945 |
Das Atomzeitalter entspricht geradezu klassisch dem Zeitalter der Moderne. Das Atomzeitalter ist mitnichten abgeschlossen; es prägt uns bis heute. Es beginnt exakt mit dem 6. August 1945, dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima. Neben der Beendigung des Zweiten Weltkriegs jedoch stellt der Atombombenabwurf aber auch eine weitere Zäsur dar, da er die internationale Politik ebenso stark veränderte wie prägte. Auch für die Menschen wurde die Atombombe zum einschneidenden Ergebnis, nicht nur durch die mannigfaltigen Proteste gegen die Atomwaffen.
Gleichzeitig richten sich geradezu Heilsvorstellungen an die Atomenergie, verbunden mit dem Glauben, man könne die Atomenergie vollständig kontrollieren und nutzen.
Die Atombomben
Ohne den Vorlauf der Wissenschaften wäre der Abwurf nicht möglich gewesen. Bereits der Erste Weltkrieg als „Krieg der Chemiker“ (Giftgase) und besonders der Zweite Weltkrieg als „Krieg der Physiker“ (Abwurf der Atombomben) wurden auch stark durch den wissenschaftlichen Fortschritt geprägt. Die Entwicklung der Atomenergie jedoch fußte vorrangig auf dem spezifisch wissenschaftlichen Antrieb der Physiker ab 1900 und besonders in den 1920er Jahren. Einzelne Theorien brachten bahnbrechende Impulse, die zur modernen Kernphysik synergierten.