Von Stefan Sasse
Ein Leser hat mich auf die Seite "Conflict History" aufmerksam gemacht, die sehr hübsch bebildert, wo die letzten 4000 Jahre welche Kriege stattgefunden haben. Mit Dank an Philipp S. für den Link!
Mittwoch, 27. April 2011
Sonntag, 24. April 2011
Der Zweite Weltkrieg, Teil 5/5: Das Ende
Von Stefan Sasse
Sowjetische Soldaten vor dem Brandenburger Tor, 1945 |
Im Sommer 1944 war die militärische Lage für das Deutsche Reich nicht mehr zu retten. Die Alliierten hatten einen starken Brückenkopf in der Normandie errichtet und bereiteten sich darauf vor, aus diesem heraus auszubrechen und in Richtung Seine vorzustoßen. In Mittelitalien machte sich eine kleine Streitmacht auf, in Südfrankreich einzufallen und den deutschen Verbänden in den Rücken zu stoßen. Im Osten hatte die Heeresgruppe Mitte zu existieren aufgehört und war die Rote Armee über 300km vorgestoßen, um erst kurz vor Warschau zum Stillstand zu kommen. Kein deutscher Soldat stand mehr auf sowjetischem Boden. Der Ausstoß der alliierten wie der sowjetischen Kriegsmaschinerie überstieg die deutsche Produktion um ein vielfaches. Man konnte nur noch hoffen, das Ende hinauszuzögern - an einen Sieg konnte eigentlich niemand mehr glauben. Allein, ein Hinauszögern der Niederlage ist militärisch eigentlich nur legitim, wenn man sich daraus irgendwelche politischen Vorteile erhofft (wie Finnland das beispielsweise tat, das nach "Bagration" mit Abschluss eines Friedensvertrags mit der Sowjetunion wartete, bis diese günstigere Bedingungen anbot). Damit aber war kaum zu rechnen: die Alliierten hatten sich mit der Sowjetunion in Teheran bereits 1943 auf die bedingungslose Kapitulation Deutschlands als Kriegsziel verständigt. Hitler lag richtig, wenn er die Allianz der westlichen, marktwirtschaftlichen Demokratien und der östlichen, sozialistischen Diktatur für unnatürlich hielt. Nur war er der entscheidende Kitt, der sie zusammenhielt. Solange Hitler kämpfte, würden die Alliierten kämpfen. Und Hitler war nicht bereit, vom Kampf bis zum bitteren Ende abzuweichen. Er wünschte ein Ende in den Ruinen der "Fronthauptstadt Berlin", ein Ende von wagnerischer Dimension, und genau das sollte er auch bekommen.
Sonntag, 17. April 2011
Fundstücke XXVII
Von Stefan Sasse
Ich habe bereits einmal einen New-York-Times-Artikel zum amerikanischen Bürgerkrieg verlinkt, aber dabei irgendwie übersehen, dass sich die NYT zu diesem Thema ein ganzes Blog gegönnt hat, in dem jeden Tag ein ausführlicher Artikel zum Thema "Disunion" (Titel des Blogs) erscheint. Er befindet sich jetzt auch in der Blogroll, absolute Leseempfehlung.
Samstag, 9. April 2011
Der Zweite Weltkrieg, Teil 4/5: Der europäische Kriegsschauplatz 1941-1944
Von Stefan Sasse
Deutsche Soldaten während Operation "Taifun", Oktober 1941 |
Der Vormarsch der deutschen Armee auf Moskau ("Operation Taifun") war im Schlamm und Matsch des russischen Herbstes stecken geblieben. Die Periode hatte sich ungewöhnlich lange hingezogen, man war mit den Zeitplänen bereits zwei Wochen in Verzug. Das Zeitfenster für eine Zerschlagung der restlichen Verbände der Roten Armee (rund 800.000 Mann), die Stalin hastig vor Moskau zusammengezogen hatte, wurde immer enger. Ende November konnten erste deutsche Vorauskommandos die Türme des Kremls durch ihre Ferngläser ausmachen, rund 40km entfernt. Näher sollte die Wehrmacht Moskau nie kommen. Von der Wehrmachtsführung unbemerkt hatte Stalin den Herbst über bereits Divisionen aus Sibirien nach Westen verlegen lassen. Diese Divisionen waren dort für den Fall eines Angriffs des mit Deutschland verbündeten Japan stationiert, mit dem Russland ebenfalls einen Nichtangriffspakt geschlossen hatte. Die Japaner aber hatten beschlossen, diesen zu halten. Die Nachricht hiervon gelangte durch den berühmten deutschen Spion Richard Sorge, der für die deutsche Botschaft in Tokio arbeitete und Kommunist war, zu Stalin und erlaubte es ihm, diese für den Winterkampf ausgerüsteten frischen Truppen einzusetzen. Am 5. Dezember traf die unerwartete Gegenoffensive der Roten Armee die steckengebliebenen deutschen Truppen mit voller Wucht und trieb sie mehrere Kilometer zurück, die Gefahr für Moskau damit beseitigend. Zumindest 1941 würde die Sowjetunion nicht fallen; der deutsche Plan, sie in einem "Super-Blitzkrieg" niederzuwerfen, war gescheitert.
Donnerstag, 7. April 2011
Fundstücke XXVI
Von Stefan Sasse
In einem Artikel der SZ wird kurz beschrieben, wie sich die Ärzte nach dem Zweiten Weltkrieg erst langsam und schwer zu ihrer Schuld bekannten. Es besteht nach Aussagen von Historikern noch Forschungsbedarf besonders für Aktion T4, weil man immer noch die Kriterien der Selektion kaum kenne. Generell wird die Vernichtung von "Ballastexistenzen" nur selten thematisiert, weil sich die Aufarbeitung des Holocaust größtenteils auf die Judenmorde konzentriert.
In einem Artikel der SZ wird kurz beschrieben, wie sich die Ärzte nach dem Zweiten Weltkrieg erst langsam und schwer zu ihrer Schuld bekannten. Es besteht nach Aussagen von Historikern noch Forschungsbedarf besonders für Aktion T4, weil man immer noch die Kriterien der Selektion kaum kenne. Generell wird die Vernichtung von "Ballastexistenzen" nur selten thematisiert, weil sich die Aufarbeitung des Holocaust größtenteils auf die Judenmorde konzentriert.
Dienstag, 5. April 2011
Die These von der polnischen Kriegsschuld
Von Stefan Sasse
Brit. Außenminister Halifax 1937 |
Sonntag, 3. April 2011
Der Zweite Weltkrieg, Teil 3/5: Der pazifische Kriegsschauplatz 1941-1944
Von Stefan Sasse
Angriff auf Pearl Harbor aus einem jap. Flugzeug gesehen |
Die Ereignisse des Jahres 1940 waren nicht nur in Europa und Amerika aufmerksam verfolgt worden. Auch im fernen Japan beobachtete man den Fall Frankreichs und der Benelux-Staaten sowie die lebensbedrohliche Lage, in der sich England befand. Deutschland war schon physisch nicht in der Lage, sich der großen Kolonialreiche dieser Länder zu bemächtigen, und es hatte auch kein Interesse daran. Die Japaner, deren Krieg mit China in ein deprimierendes und kostspieliges Patt gelaufen war, warfen ein begierliches Auge auf die europäischen Kolonien in Fernost. Das niederländische Indonesien und das französische Indochina, das englische Burma und vielleicht sogar Bangladesch und Indien - es muss aus der geopolitischen Lage jener Tage heraus wie reife Früchte an einem völlig unverteidigten Baum ausgesehen haben. Im Verlauf 1940/41 brachten die Japaner Indochina und Indonesien mit Zwang und Erpressung in ihren Machtbereich: die Niederländer stimmten weitreichenden Lieferungen zu, jedoch keiner Besetzung (die die Japaner dann einfach trotzdem gewaltsam unternahmen), während die Vichy-Regierung auch auf deutschen Druck hin der Besetzung Indochinas durch Japan zustimmte. Diese aggressiven Ausweitungen der japanischen Einflusssphäre bedrohten amerikanische Interessen elementar, legten sie doch den Grundstein für einen starken Ausbau der japanischen Wirtschaft und Armee und ermöglichten es dem Inselreich so, die Kontrolle der Amerikaner im Pazifik anzufechten - und die amerikanische Kolonie der Philippinen direkt zu bedrohen, auf denen die USA wichtige Stützpunkte unterhielten.
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