Von Stefan Sasse
In der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs erklärte Albert Speer:
In diesem Krieg der Technik entscheidet sicher die Qualität, nicht die Quantität der Waffen.
Liberty Schiff SS Carlos Carrillo |
Das war, so viel ist sicher, eine eklatante Fehleinschätzung. Wenn die Entscheidung im Zweiten Weltkrieg irgendwie herbeigeführt wurde, dann durch die Quanität der Waffen, mit denen die Achsenmächte geradezu erdrückt wurden. Es waren die Massen der russischen T-34, die die Ostfront durchbrachen und den deutschen Truppen zusetzten, die 10.000 Sherman-Panzer, die die U.S. Army in Frankreich ins Feld schicken konnte, die hunderte von B17-Bombern, die Deutschland in Schutt und Asche legten und die in Wochenfrist zusammengeschweißten Liberty-Schiffe der U.S. Navy, die den Warenstrom auch auf dem Höhepunkt des U-Bootkriegs aufrecht erhielten. Dagegen waren es zu wenig Tiger-Panzer, zu wenig Flugzeuge, zu wenig U-Boote, zu wenig Treibstoff, kurz: der eklatante Mangel an allem, der den Untergang der Wehrmacht besiegelte. Dabei schien es anfangs so, als würde sich Albert Speers Diktum bewahrheiten.